Voices of the Past, Lessons for the Future
Wie führen soziale Bewegungen zu Systemveränderungen, wann und warum? Was können wir aus vergangenen Protestbewegungen lernen, um aus der Gegenwart eine bessere Zukunft aufzubauen?
- Programm Managerin Johanna Gratzel
- Status Bewerbungen für 2022/23 willkommen. Wenn Sie Aktivist*in sind und daran interessiert sind, einen Beitrag zu leisten, wenden Sie sich bitte an uns.
- Kontakt johanna.gratzel@thenew.institute
BESCHREIBUNG
Um Veränderungen voranzutreiben, müssen wir Veränderungen verstehen. Deshalb haben wir das Programm Voices from the Past – Lessons for the Future ins Leben gerufen, das historische Schlüsselmomente von Transformationsprozessen in Europa und darüber hinaus analysiert. Das Programm versucht herauszufinden, wie kollektive Bewegungen der Vergangenheit in zeitgenössische oder zukünftige Bewegungen einfließen. In ausgedehnten gefilmten Gesprächen mit Zeitzeug*innen vergangener Bewegungen sollen „Lessons Learned“ reflektiert werden. Dies ermöglicht eine Untersuchung der Bedingungen für erfolgreiches transformatives Handeln.
Zunächst wird diese Initiative verschiedene Proteste weltweit betrachten, z. B. die friedliche Revolution von 1989 in Deutschland oder die Proteste von 1956 in Ungarn, sowie Umweltbewegungen als einen transformativen Versuch, der sich über einen größeren Zeitraum erstreckt. Wandel sowohl als Generationenpraxis als auch als Erinnerungsübung behandelnd, wird das Muster transformativen Handelns von der Gründung des Club of Rome Ende der 1960er Jahre bis zu seiner viel zitierten Veröffentlichung „Grenzen des Wachstums“ (1972) bis hin zu neueren Bewegungen wie Fridays for Future.
THE NEW INSTITUTE wird wichtige Zeugnisse und intellektuelle Einsichten zusammentragen und jenen eine Stimme geben, die an vergangenen Protesten beteiligt waren, die noch nicht ausreichend gehört wurden. Das Ergebnis wird eine umfassende Sammlung von Zeugnissen sein, der Beginn eines globalen Archivs des Wandels. Die gewonnenen Erkenntnisse haben das Potenzial, THE NEW INSTITUTE immens dabei zu unterstützen, eine tragfähige Handlungs- und Veränderungsagenda zu entwerfen und damit die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten.
FRAGEN
-
Wie bewahren wir Stimmen aus der Vergangenheit und wie kommunizieren wir sie für und in die Zukunft?
-
In den Interviews betonen wir die Erforschung von Zusammenhängen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
- Was hat die Menschen damals dazu bewegt, sich nicht nur Protestbewegungen anzuschließen, sondern wie sehen sie ihr Handeln von damals heute?
- Wie schätzen sie den Einfluss der Proteste ein – auf Politik, Gesellschaft und nicht zuletzt auf sich selbst und ihr weiteres Leben?
- Welchen Einfluss hatte oder hat der Club of Rome auf Proteste in den 70er, 80er oder sogar heute?
- Welche Erkenntnisse geben frühere Generationen an aktuelle und zukünftige Aktivisten weiter?
- Welche Parallelen und Diskrepanzen zeigen sich zwischen verschiedenen Generationen, Kontexten, Themen, gesellschaftlichen Rollen und Organisationsformen?
Art
Art
Lin May Saeed. Mureen / Lion School, 2016 // OR // Hawr al-Hammar/Hammar Marshes, 2020
Das Schweigen der Tiere
Es sind verschiedene Gründe denkbar, warum ein Tier nicht antwortet, wenn ihm eine Frage gestellt wird. Zum einen gibt es die etwas esoterisch anmutende Theorie, der Zufolge das Tier schweigt, weil es meditiert. Diese Meditation wäre demnach so tief, dass sie auch dann unaufhebbar ist, wenn das Tier eines gewaltsamen Todes stirbt. Sein Bewusstsein schweigt, während sein Unterbewusstsein Laute von sich gibt, die als „nicht artikuliert“ missverstanden werden und den Raum füllen, der das Tier und seine Widersacher umgibt.
Die andere Möglichkeit wäre, dass das Tier tatsächlich sprechen kann, allerdings nur sehr langsam. Bis ein Tier den Satz ausgesprochen hat „Bitte, töte mich nicht !“, vergehen Zeitalter, in einer fast unendlichen Ausdehnung von Silben. Als ob jemand seinen Namen auf die Oberfläche des Mondes schriebe. Entsprechend der jeweiligen Art kann dies hunderttausende Jahre andauern.
Status
In Zusammenarbeit mit namhaften Psycholog*innen hat das THE NEW INSTITUTE inzwischen eine Reihe von Interviews mit Aktivisten unterschiedlicher Bewegungen geführt, von der Anti-Atomkraft-Bewegung über die demokratischen Bewegungen in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik bis hin zu Fridays for Future. Bis Mitte 2022 wird ein Interviewarchiv verfügbar sein, das weit über die mündliche Überlieferung hinausgeht und tief in die psychologische Dimension des Protests eintaucht.
MACHEN SIE MIT
-
Informationen
Bei Fragen zum Programm wenden Sie sich bitte an Johanna Gratzel – johanna.gratzel@thenew.institute.
-
Werden Sie Fellow
Weitere Informationen zu Stipendien finden Sie unter Fellowship Information.
-
Bleiben Sie informiert
Um über Ergebnisse und neue Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben, abonnieren Sie bitte unseren Newsletter „The Challenge“.
PROGRAMME
-
The Foundations of Value and Values
Was ist ein tragfähiges Wertesystem für das 21. Jahrhundert?
Das Programm "The Foundations of Value and Values" geht von der Annahme aus, dass es unterschiedliche Perspektiven darauf gibt, wie Gesellschaft und Wirtschaft funktionieren - und will die verschiedenen Ansätze grundlegend und bis zu ihrer logischen Schlussfolgerung durchdenken.
-
The Future of Democracy
Welche Regierungsstrukturen und Formen der Entscheidungsfindung ermöglichen einen systemischen Wandel für eine nachhaltige Zukunft?
Das Programm „The Future of Democracy“ untersucht, wie demokratische Entscheidungsprozesse und die entsprechenden Institutionen zukunftsfähig gemacht werden können - kontextbezogen, gerecht und nachhaltig.
-
Socio-Economic Transformation
Wie muss eine Wirtschaft organisiert sein, die dem sozialen Wohlbehalten innerhalb der planetaren Grenzen dient?
Das Programm “Socio-Economic Transformation” sucht nach alternativen Formen, den Fortschritt zu messen, und will Regeln entwickeln für eine Ordnung der digitalen Welt, die dem öffentlichen Interesse und dem Gemeinwohl dient.
-
The New Hanse
Wie können Städte Daten nutzen, um demokratischer und nachhaltiger zu werden?
Das Programm "The New Hanse" untersucht den Zusammenhang zwischen urbanen digitalen Infrastrukturen, Datengerechtigkeit und Nachhaltigkeit und unterstützt mit konkreten datengetriebenen Pilotprojekten den Wandel der Stadt Hamburg zur Klimaneutralität.