Menschen sind sinnsuchende, forschende und lernende Wesen. Wir besitzen die Fähigkeit zu Imagination, Reflexion und Antizipation.
Gerade in Krisenzeiten sollten wir diese Fähigkeiten nutzen.
Das Projekt REDEFINING THE POSSIBLE widmet sich deshalb der Frage, welche Denkmuster wir auf den Prüfstand stellen sollten, um die ökologische Krise unserer Zeit nicht nur zu verstehen, sondern wünschenswerte Lösungen auch schnell möglich zu machen.
Zum Auftakt des Projektes haben wir mit bekannten Ökonom*innen unseres Landes acht solcher Denkmuster im wirtschaftlichen Diskurs besprochen.
Weitersprechen über zukunftsfähiges Wirtschaften
Leitfragen und Symposium
Das Projekt REDEFINING THE POSSIBLE fokussiert sich auf die Ökonomie, da die Ideen, Konzepte und Modelle dieser Disziplin ungleich jeder anderen den politischen Diskurs um mögliche Zukunftsgestaltung beeinflussen. In einigen Fällen hat dies zu deutlichen Lagerbildungen geführt, wie bei Fragen nach Wirtschaft mit oder ohne Wachstum, Markt versus Staat, oder Konflikten zwischen sozialen und ökologischen Zielen einer Gesellschaft.
Jede Zeit schafft sich ihre eigenen Ideen und Erzählungen – unterstützt von wissenschaftlichen Begriffen und Modellen. Diese Erzählungen und Begriffe prägen unseren Blick auf die Welt, die Art, wie wir zusammenleben und welche Institutionen und Innovationen wir gestalten.
Wenn wir die prägenden Denkmuster unserer Zeit einem Update unterziehen, verändert das den Möglichkeitsraum von Zukunftsgestaltung.
Wissenschaft und Bildung kommt dabei die Aufgabe zu, Gesellschaften in diesem Prozess zu unterstützen. Denn innovative Kultur und demokratische Erneuerung werden von Menschen gelebt.
Die empfundene Handlungsunfähigkeit überwinden wir am besten durch Selbstwirksamkeit. Und diese beginnt mit Imagination, Reflexion und Antizipation: Wie können wir das Bestehende so transformieren, dass es zukunftsfähig wird?
Das Projekt REDEFINING THE POSSIBLE widmet sich dieser Kompetenz und lädt zum Dialog ein: Wie geht gutes Wirtschaften im 21. Jahrhundert?
Diese Frage wollen wir im Rahmen eines öffentlichen Symposiums am 31. August weiter diskutieren. Wenn Sie teilnehmen möchten oder Anregungen haben, senden Sie uns bitte eine E-Mail an redefiningthepossible@thenew.institute
THE NEW INSTITUTE steht für Transformation, konstruktive Lösungen, ungewöhnliche Allianzen. Wir sehen uns an der Schnittstelle der notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen, die eine nachhaltige und gerechte Zukunft möglich machen.
INTERVIEW
Eine grüne Null ist viel wichtiger als eine schwarze
Wer die Klimakrise lösen will, muss mehr Schulden machen, sagt der Ökonom Jens Südekum. Aber wie bekommt man die Politik dazu, nachhaltig und langfristig zu handeln?
Jens Südekum ist Professor für internationale Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).
INTERVIEW
Mehr Mut und weniger alte weiße Männer
Um die Klima-Krise zu bekämpfen, müssen Unternehmen weltweit radikal umdenken, fordert die Ökonomin Katrin Muff. Und was machen dann Konzerne wie Nestle und Coca-Cola?
Katrin Muff ist Direktorin des Institutes for Business Sustainability in Luzern und hält eine Praxis-Professur an der LUISS Business School in Rom.
INTERVIEW
Ich sehe keine Grenzen für nachhaltiges Wachstum
Lebensqualität muss künftig ganz anders gemessen werden, fordert der Ökonom Tom Krebs. Aber können wir trotz Klima-Krise einfach endlos immer mehr konsumieren?
Tom Krebs ist Professor für Makroökonomik und Wirtschaftspolitik an der Universität Mannheim.
INTERVIEW
Es wird künftig immer teurer, sich klimaschädlich zu verhalten
Um die Erde zu schützen, braucht es mehr Staat und mehr Markt, sagt die Wirtschaftsweise Veronika Grimm. Aber kann man die Welt retten, indem man ihr einen Preis gibt?
Veronika Grimm ist Professorin für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftstheorie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2020 wurde sie in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen.
INTERVIEW
Klimaschutz ist zu sehr ein Projekt der Eliten
Jeder Mensch hat den gleichen Anspruch auf den Verbrauch natürlicher Ressourcen, sagt Marcel Fratzscher. Aber wie könnte eine gerechte Klimapolitik aussehen?
Marcel Fratzscher leitet seit 2013 das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und ist Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin.
INTERVIEW
Wir müssen anders planen, bauen und wohnen
Um das Klima zu schützen, brauchen wir andere Gewohnheiten und neue Technik, sagt die Ökonomin Monika Schnitzer. Können wir die Klimakrise durch Erfindungen lösen?
Monika Schnitzer ist Professorin für komparative Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2020 wurde sie in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen.
INTERVIEW
Wir leben in einer großen, müllproduzierenden Illusion
Der Kapitalismus berücksichtigt die Grundbedürfnisse der Bürger*innen nicht, sagt der Ökonom Dennis Snower. Aber wie kann mit gutem Wettbewerb das Klima geschützt werden?
Dennis J. Snower ist Präsident der Global Solutions Initiative und Professor für Makroökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance.
INTERVIEW
Man kann nicht ganz Deutschland mit Eigenheimen zubauen
Viele Menschen fühlen sich nicht frei genug, um auf Konsum zugunsten von Freizeit zu verzichten, sagt der Ökonom Till van Treeck. Muss man Freiheit neu definieren?
Till van Treeck ist Professor für Sozialökonomie und Geschäftsführender Direktor am Institut für Sozioökonomie der Uni Duisburg-Essen.